Heizspartipps
Wärme einsparen im Alltag
Das Einsparen von Heizenergie wird von vielen Energieexperten schon lange propagiert und gefördert. Effizienz und ein sparsamer Verbrauch sind ohnehin die relevanten Hebel für die Energiewende. Deshalb ist es auch unabhängig von den Kriegsgeschehnissen wichtig, sparsam mit Energie umzugehen, gerade beim Heizen. Denn der Wärmesektor macht nicht nur einen großen Anteil der CO2-Produktion aus. Das sparsame Heizen macht sich auch in der Geldbörse bemerkbar.
Raumtemperatur und Heizen
Effizient heizen macht viel aus. Wussten Sie, dass bei einer Senkung der Raumtemperatur um ein Grad bereits sechs Prozent der Heizkosten eingespart werden können? Interessant? Klicken Sie sich durch unsere Heizspartipps und erfahren Sie weitere Maßnahmen, die Ihren Geldbeutel und das Klima schonen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Lage der Gasversorgung wurde die Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen (kurz EnSikuMaV) veröffentlicht, um kurzfristige und befristete Energieeinsparmaßnahmen zur Stärkung der Vorsorge umzusetzen.
Wir als Energieversorger sind damit verpflichtet, Sie über Ihren Gas- und Wärmeverbrauch und über mögliche rechnerische Einsparpotenziale bei einer Absenkung der Raumtemperatur in Ihren Häusern oder Wohnungen zu informieren.
Generell gilt: Mit nur einem Grad weniger Raumtemperatur spart man bereits sechs Prozent der Heizkosten.
Sie möchten Ihr ungefähres Einsparpotenzial wissen? Wir haben die Kosten und Einsparungen für typische Verbräuche unterschiedlicher Wohneinheitsgrößen am Beispiel berechnet.
Für Wohnräume, Kinderzimmer, Büroräume oder auch kleine Arbeitszimmer sind tagsüber 20 Grad Celsius ausreichend, im Esszimmer darf es sogar unter 20 Grad sein. Für einen ruhigen Schlaf werden für Erwachsene um die 16 Grad empfohlen. Natürlich darf es im Bad etwas wärmer sein: 23 Grad empfinden die meisten Menschen als angenehm.
Drehen Sie die Thermostatventile nicht voll auf, es wird dadurch nicht schneller warm. Bei analogen Thermostatventilen entspricht Stufe 3 etwa 20 Grad. Bei einer fünfstufigen Skala liegen zwischen jeder Stufe circa vier Grad. Je nach Raum können Sie die Temperatur so individuell regulieren.
Über Nacht und bei Abwesenheiten ist es – zumindest bei einer Zentralheizung – ratsam, die Temperatur herunterzudrehen. Die Heizung sollte jedoch nicht ganz heruntergedreht werden. Kalte Räume wieder aufzuheizen, erfordert mehr Energie als das Einhalten der Mindesttemperaturen.
Generell gilt: Auch nachts oder wenn niemand zu Hause ist, sollte die Temperatur nie unter 14 bis 16 Grad fallen – sonst kondensiert zu viel Feuchtigkeit und es besteht Schimmelgefahr.
Die Heizung bei Abwesenheit herunterzudrehen ist einfacher, wenn programmierbare Thermostate eingesetzt werden. Damit lassen sich rund 10 Prozent der Heizkosten einsparen, ohne dass man immer daran denken muss. Damit lassen sich für jeden Raum die idealen Wohlfühltemperaturen individuell einstellen. Zum Beispiel so, dass maximal eine halbe Stunde vor dem Aufstehen oder Heimkommen eingeheizt wird.
Wer länger weg ist, sollte die Thermostate auf die Frostschutzposition des Ventils stellen.
Kleinere Wartungen wie das Entlüften der Heizkörper kann jeder selbst durchführen. Warnsignale sind ein Gluckern im Heizkörper oder eine ungleichmäßige Wärmeverteilung. Dann behindert womöglich Luft die Wärmeabgabe. Mit einem Spezialschlüssel lässt sich das Entlüftungsventil langsam aufdrehen. Die Luft entweicht mit einem zischenden Laut. Sobald Wasser austritt, das Ventil wieder schließen. Damit lässt sich 15 % der Heizenergie einsparen
Wichtig ist der regelmäßige hydraulische Abgleich. Gerade ältere Heizsysteme und Thermen sollte ein Installateur einmal pro Jahr professionell checken. Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass in allen Heizkörpern die gleiche Menge an Warmwasser vorhanden ist, damit die Wärme ungehindert und je nach Bedarf in die einzelnen Räume weitergeleitet werden kann. Der Abgleich führt dazu, dass danach meist die Vorlauftemperatur im Heizungssystem gesenkt werden kann. Das spart Energie – und Geld.
Hinweis: Aus Gründen der Netzsicherheit, aber auch aus Kostengründen raten wir davon ab, Heizlüfter oder andere strombetriebene Heizgeräte als Ersatz für Gasheizungen einzusetzen.
Raumklima und Lüften
Trockene Heizungsluft und wenig Sauerstoff machen müde und sorgen für dicke Luft. Neben der Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit beeinflussen auch die Schadstoffbelastung, der Sauerstoffgehalt sowie abweichende Oberflächentemperaturen von Wänden und Fußböden das Raumklima in den eigenen vier Wänden. Wir geben Tipps für ein Raumklima zum Wohlfühlen.
Wird regelmäßig gelüftet, sorgen Kohlendioxid, überschüssige Luftfeuchtigkeit und mögliche Schadstoffe erst gar nicht für schlechte Luft. Besonders effektiv ist das bei weit geöffnetem Fenster – am besten zwei- bis dreimal täglich für fünf bis zehn Minuten. Dadurch wird die Luft ausgetauscht, ohne dass die Räume auskühlen.
Beim Lüften die Heizkörper herunterdrehen und nicht die Fenster kippen.
Genauso wichtig fürs Raumklima ist die richtige Luftfeuchtigkeit – zu hoch oder zu niedrig ist sie nicht nur schlecht für unsere Gesundheit, sondern auch für die Bausubstanz. Mit einem Hygrometer lässt sich die Luftfeuchtigkeit überprüfen: Damit die Messwerte nicht verfälscht werden, das Hygrometer auf keinen Fall direkt an einer Heizung, einem Fenster, neben einem Luftbefeuchter oder hinter einem Vorhang platzieren. Optimal sind Werte zwischen 40 und 60 Prozent in den Wohn-und Schlafräumen; in Küche und Badezimmer sind auch 50 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit in Ordnung.
Vor allem im Winter wird die Luft durch übermäßiges Heizen zu trocken. Das verursacht Kopfweh, reizt die Atemwege, fördert die Ausbreitung von Viren und Bakterien und damit die Erkältungsgefahr. Beliebte Hausmittel wie
eine Schale Wasser auf dem Heizkörper sind nicht empfehlenswert: Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit nur minimal. Außerdem ist warmes Wasser ein idealer Nährboden für Keime, sodass sich Krankheitserreger schneller im
Raum verteilen. Stattdessen lieber die Heizung runterdrehen. Auch ein Raumluftbefeuchter kann helfen, wenn er
regelmäßig gereinigt und das Wasser ausgetauscht wird. Kondenswasser an den Fenstern ist hingegen ein Zeichen
für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Falsches Lüften kann dafür genauso die Ursache sein wie eine schlechte Dämmung.
Wer sich keinen elektrischen Luftentfeuchter kaufen möchte, kann in kleinen Räumen Schüsseln mit Salz aufstellen: Das entzieht der Luft die Feuchtigkeit.
Pflanzen spenden Sauerstoff und Feuchtigkeit, dienen dem Schallschutz und können die Schadstoffbelastung im Raum um bis zu 50 Prozent senken. Die Aloe Vera ist für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt, absorbiert aber auch Formaldehyde und bindet Staub und Keime aus der Luft. Sie ist besonders robust und pflegeleicht
Dämmen und Abdichten
Vor allem in der Winterzeit schafft ein beheiztes Heim Wohlempfinden – ärgerlich, wenn die Wärme dann verloren geht. Undichte Fenster und Türen sorgen für sehr hohe Energieverluste und unangenehme Zugerscheinungen. Erfahren Sie wie Sie Wärmeverluste reduzieren.
Die Heizkörper und auch die Thermostatventile sollten nicht verdeckt sein von Möbeln oder Gardinen. Nur so kann die Temperatur exakt gemessen und Wärme gleichmäßig abgegeben werden. Besonders durch undichte Fenster oder Türen geht viel Wärme verloren.
Durch heruntergefahrene Rollläden und/oder geschlossene Vorhänge in der Nacht kann die Wärme besser in den Räumen bleiben. Bei beheizten Räumen sollten die Türen geschlossen gehalten werden.
Viele Stadtwerke bieten eine thermographische Prüfung für Immobilien an. Bei diesem Verfahren wandelt eine Infrarotkamera die für das menschliche Auge unsichtbare Wärmestrahlung in farbige Bilder um und gibt Aufschluss über Verbesserungspotenzial. Als erste Maßnahme für Türen oder Fenster reichen selbstklebende Dichtungsbänder aus Schaumstoff oder elastische Dichtungsprofile für Fenster- oder Türfalz. Undichte Türschwellen kann man durch Einkleben oder Einsetzen beweglicher Dichtprofile oder Bürstendichtungen anpassen.
Wasser
Wie existentiell wichtig etwas ist, merkt man oft erst dann, wenn man es nicht mehr hat. Zu geringe Niederschläge, zu heiße Temperaturen und damit verbundene Dürren treten immer häufiger auf. Deshalb sollten wir uns von sprudelnden Hähnen nicht täuschen lassen und Wasser sparen. Außerdem werden rund 14 % unseres Energieverbrauchs für die Aufbereitung von Warmwasser aufgewendet. Hier gibt es große Einsparpotenziale.
Für ein Vollbad benötigt man circa 150 Liter Wasser. Daher lieber nur ab und zu ein Bad genießen
und sich öfters unter die Dusche stellen – sie ist mit 40 bis 50 Litern deutlich sparsamer. Unter der Dusche wird selbstverständlich weit weniger Energie und Wasser verbraucht, wenn der Hahn beim Einseifen und Haare waschen abgedreht wird. Weitere Einsparungen bringt ein Sparduschkopf.
5 statt 7 Minuten Duschen bringt eine Ersparnis von 30 Prozent; 37 Grad Celsius statt 40 Grad Celsius Wassertemperatur bringt nochmal 10 Prozent Ersparnis.
Sparduschköpfe und Perlstrahler reduzieren bis zu 50 Prozent Wasser und 25 Prozent der Energiekosten zum Erhitzen des Warmwassers. Ein preiswerter Durchflussbegrenzer sorgt für einen geringeren Wasserdurchlauf und hilft zusätzlich beim Sparen. Er ist mit wenigen Handgriffen zwischen Duschschlauch und Duschkopf geschraubt.
Beim Händewaschen oder Duschen muss das Wasser nicht dampfend heiß sein. Die Wassertemperatur ein bisschen
runter drehen – jedes Grad hilft – und schon ist wertvolle Energie gespart.
Eine Minute duschen verbraucht so viel Energie wie einen Haushalt drei Tage lang zu beleuchten. Duscht man kurz und mit lauwarmem Wasser, spart das schon eine Menge und schont Haut und Haare. Meist reicht eine Temperatur von 37 Grad.