Ratgeberthema im Dezember
Oh, du sparsame!
Weihnachten – eine Zeit heller Lichter, gemeinsamer Zeit und leckeren Essens. Aber auch eine Zeit enormen Energiebedarfs. Dekoration, Kochen und Backen sowie die Freizeitgestaltung sorgen während der Feiertage für einen starken Anstieg des privaten Stromverbrauchs: Etwa ein Viertel mehr als an anderen Wintertagen. Mit unseren Tipps können Sie dem entgegenwirken und ganz leicht Energie sowie Ressourcen sparen. Und dennoch eine wunderschöne Zeit haben.
Am Kranze die Lichter
Es blinkt und strahlt überall: Tausende kleine Lichter in Fenstern und Vorgärten. Drei von vier Haushalten nutzen in der (Vor-) Weihnachtszeit Leuchtdekoration. So schön diese auch aussieht, birgt sie doch die Gefahr einer hohen Stromrechnung. Besonders herkömmliche Glüh- oder Halogenlämpchen verbrauchen viel Energie. Wer nicht auf den Lichterglanz verzichten möchte, sollte auf LED umsteigen. Die Leuchtdioden verbrauchen nur ein Zehntel des Stroms und halten dabei deutlich länger.
Doch nicht nur ein Umstieg hilft Energie einzusparen, sondern auch der bewusste Einsatz von Lichterketten und Co. Getreu dem Motto „Sehen und gesehen werden“ sollten Sie sich überlegen, an welchen Stellen und zu welchen Zeitpunkten eine Beleuchtung sinnvoll ist. In Räumen, die Sie nur wenig nutzen, kann es ruhig dunkel sein. Ebenso in der Nacht, wenn Sie schlafen. Zeitschaltuhren lassen sich ganz einfach so einstellen, dass die Beleuchtung mit der Dämmerung einsetzt und zur Schlafenszeit erlöscht.
Nutzen Sie alternativ auch natürliche Lichtquellen. Mit solarbetriebenen Lichterketten am Balkon oder im Garten benötigen Sie beispielsweise keinerlei Strom aus dem Netz. Je nach Ladeleistung erstrahlen die Lichter ab der Dämmerung für mehrere Stunden. Oder zünden Sie sich Kerzen am Adventskranz oder auf dem Schwibbogen an. Noch weihnachtlicher geht es nicht.
*Hinweis: Lassen Sie die Kerzen zu keinem Zeitpunkt unbeaufsichtigt und löschen Sie die Flammen, wenn Sie den Raum verlassen.
Fröhliche Weihnacht überall
Ob als Paar oder mit Freunden, ob mit allen Verwandten oder der Kernfamilie – Weihnachten ist das Fest der Liebe mit den Liebsten. Warum also ablenken lassen? Einigen Sie sich doch mit den Anwesenden auf eine handyfreie Zeit. Während des Essens, während der Geschenkübergabe oder während der gesamten Feiertage: Smartphone aus oder in den Flugmodus. Auf diese Weise sparen Sie nicht nur Energie, sondern können sich aufeinander konzentrieren. Ganz ohne Ablenkung.
Verzichten Sie im Interesse des Energiesparens und der besinnlichen Zeit auch auf den Fernseher. Dieser ist ein echter Stromfresser und sollte nicht unnötig laufen. Spielen und singen Sie doch stattdessen gemeinsam. Oder lesen Sie ein Buch. Klassiker, wie die „Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens oder Astrid Lindgrens „Pelle zieht aus“, eignen sich besonders gut zum Vorlesen in geselliger Runde. Stöbern Sie einfach mal durch das eigene Bücherregal, die heimische Buchhandlung oder die städtische Bibliothek. Weihnachtliche Playlists für die musikalische Untermalung sollten Sie übrigens herunterladen, statt zu streamen. Das spart Energie. Gleiches gilt, wenn Sie sich doch für einen Film bei einem Streaminganbieter entscheiden.
All I want for Christmas
Alle Jahre wieder dieselbe Überlegung: Was verschenke ich? Und noch bevor es eine Antwort auf diese Frage gibt, steht der Tag der Bescherung an. Überreicht wird dann irgendwas, um nicht mit leeren Händen dazustehen. Häufig gefällt es dann weder dem Schenker noch dem Beschenkten richtig und landet nach einiger Zeit im Müll. Das ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch fürs Gefühl.
Schenken Sie stattdessen doch einfach Zeit. Ein Gutschein für einen Ausflug, Konzerttickets für einen gemeinsamen Besuch der Lieblingsband oder Stunden für Unterstützung im Garten. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Wer lieber etwas in der Hand hat, sollte konkret nachfragen oder genau zuhören, ob es spezielle Wünsche gibt. Besonders bei Kindern lohnt es sich, den Rat der Eltern einzuholen, bevor das zehnte Kuscheltier in der Ecke landet.
Verzichten Sie nach Möglichkeit auf Geschenkpapier. Der kurze Moment des Auspackens steht in keinem Verhältnis zu dem enormen Verpackungsmüll. Möchten Sie für Spannung und Überraschung sorgen, können Sie die Geschenke auch in bunte Kalenderblätter oder Zeitungen einschlagen, die Sie sonst ins Altpapier gegeben hätten. Die Freude bleibt dieselbe.
In der Weihnachtsbäckerei
Klöße kochen, Braten brutzeln und Rotkohl rühren. Nie im Jahr wird so viel gekocht, wie an Weihnachten. Herd und Ofen im Dauereinsatz sorgen dafür, dass der private Stromverbrauch in Deutschland stark ansteigt. „Gänsebratenspitze“ nennt sich dieses Phänomen, wenn in allen Küchen zeitgleich das Weihnachtsmenü zubereitet wird. Um zu verhindern, dass der Stromzähler unnötige Kilowattstunden frisst, gibt es einiges, das Sie tun können.
Arbeiten Sie effizient und erstellen einen Zeitplan für Ihr Weihnachtsmenü. Machen Sie sich bereits im Vorfeld Gedanken, welche der geplanten Gerichte Sie gemeinsam bzw. nacheinander backen können. So vermeiden Sie, dass der Ofen unnötig oft aufgeheizt werden muss. Einmal geschlossen, sollte die Tür während des Backvorgangs auch geschlossen bleiben, um keine Wärme zu verlieren. Durch das Sichtfenster lässt sich häufig gut erkennen, ob ein Gericht fertig ist oder nicht. In den letzten Minuten können Sie den Ofen auch ganz ausschalten. Die Restwärme reicht in den meisten Fällen aus. Gleiches gilt für die Herdplatte.
Beim Kochen sollten Sie darauf achten, dass der Topf richtig auf der Herdplatte steht. Nutzen Sie im Zweifel lieber eine kleinere Platte, als unnötig Energie zu verschwenden. Mit der Verwendung eines Deckels können Sie Ihren Energieverbrauch um bis zu zwei Drittel reduzieren. Vorausgesetzt, dieser liegt richtig auf. Wenn es schnell gehen muss, aber auch im Alltag, empfiehlt sich ein Dampfkochtopf. Hier lassen sich rund 50 Prozent der Energie einsparen.
Wer (fast) komplett auf Herd und Ofen verzichten möchte, kann mit Grill und Bett ein leckeres Essen zaubern. Kartoffeln, Gemüse oder Reis kurz köcheln und dann für ein bis zwei Stunden dick eingewickelt im Bett nachgaren lassen. Oder aber den Grill nutzen und dort Gemüse und Fleisch zubereiten. Viele Modelle können mittlerweile auch so gut die Wärme halten, dass selbst Brotbacken kein Problem ist.
Generell gilt: Versuchen Sie Reste zu vermeiden und planen Sie den Bedarf realistisch ein, um am Ende der Feiertage keine Lebensmittel wegschmeißen zu müssen. Der Portionsplaner der Verbraucherzentrale bietet Ihnen eine gute Hilfestellung. Und sollte dennoch etwas übrigbleiben, achten Sie darauf die Speisen gut auskühlen zu lassen, bevor Sie sie in den Kühlschrank stellen. Oder nutzen Sie bei niedrigen Temperaturen ganz einfach Balkon oder Terrasse.
Weihnachtliches Energiesparmenü
Mit unserem „Energiesparmenü“ bieten wir Ihnen einen saisonalen, vegetarischen Rezeptvorschlag für vier Personen. Durch die abgestimmten Zubereitungsschritte verhindern Sie unnötige Energieverluste und sparen Zeit. Probieren Sie es aus!
Vorspeise: Rote-Bete-Salat mit Brot
Hauptgericht: Nussbraten mit gefüllten Zwiebeln
Dessert: Apfel-Birnen-Trifle und Spekulatius
Das Rezept stellen wir Ihnen als PDF zum Download zur Verfügung.
Wir wünschen guten Appetit und frohe Weihnachten!