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Ratgeberthema im Juni

Mit der Kraft der Sonne

Jeden Tag bleibt es länger hell. Jeden Tag wird es wärmer. Und jeden Tag können wir uns mehr an ihr erfreuen: Die Sonne zeigt sich im Juni von ihrer besten Seite. Neben Wärme und Helligkeit bietet der Powerstern auch eine Quelle unerschöpflicher, erneuerbarer Energie. Wie wir diese nutzen können, verraten wir diesen Monat im Ratgeber.


Sonne aus der Dose

Am 3. Mai war Tag der Sonne. Doch auch an allen anderen Tagen und vor allem im Juni liefert sie wertvolle Energie, die mittels Photovoltaik für den Strombedarf genutzt werden kann. Mit Hilfe von Solarzellen wird die Energie in elektrischen Strom umgewandelt. Dies geschieht durch die Vibration der Elektronen im Silizium, welches sich in den Solarzellen befindet. Durch die Bewegung entsteht Energie, aus Sonnenlicht wird Sonnenstrom. Generell gilt dabei: Je höher die Sonneneinstrahlung ist, desto mehr Strom kann eine Photovoltaikanlage produzieren. Doch auch bei einer geringen Lichtstärke, wie bei bewölktem Himmel beispielsweise, wird Strom erzeugt. Die Spannung und der Strom, der durch die einzelnen Zellen erzeugt wird, sind mit 0,6 Volt bzw. 3,4 Watt sehr gering. Aus diesem Grund werden die Zellen zu Modulen zusammengefasst. Je nach Bedürfnissen, Kapazitäten und Möglichkeiten bilden dann mehrere Module die Anlagen. Ob große Freifläche, auf dem Dach oder als Plug-In-Kraftwerk auf dem heimischen Balkon spielt dabei keine Rolle. Der beschriebene Ablauf ist immer gleich.  

Wer überlegt, eine Minianlage auf dem heimischen Balkon zu installieren, um den Strom für sich zu nutzen, findet aktuell zahlreiche Angebote bei Discountern. Was in den Prospekten jedoch verschwiegen wird: Vor der Installation müssen einige Punkte bedacht und Vorbereitungen getroffen werden. Überschüssiger Strom wird z.B. nicht gespeichert, daher lohnt sich die Anschaffung nur für Menschen, die den erzeugten Strom auch direkt nutzen können. Ansonsten fließt er ohne Vergütung ins öffentliche Stromnetz. Zudem bedarf es einer Rücklaufsperre sowie einer Energiesteckdose mit speziellen Voraussetzungen. Diese muss von einem Fachbetrieb installiert werden. Ein Wechsel des Zählers erfolgt kostenpflichtig über die Stadtwerke Bernau. Dort sollte auch innerhalb eines Monats eine Anmeldung erfolgen. Im gleichen Zeitraum muss eine Registrierung beim Marktstammdatenregister erfolgen. Mieterinnen und Mietern wird zudem empfohlen vor der Installation unbedingt um Erlaubnis fragen, um Ärger zu vermeiden.*

Übrigens: Wer ein Eigenheim besitzt und über eine Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach nachdenkt, hat nicht nur die Möglichkeit eine zu kaufen. Mit dem Pachtmodell bieten die Stadtwerke Bernau von der Planung über die Installation bis hin zur Wartung ein Rundum-Sorglos-Paket.

*Stand Mai 2023: Am 8. Mai wurde eine Petition im Bundestagsausschuss besprochen, die eine Vereinfachung für die sogenannten Balkonkraftwerke zum Ziel hat. Diese beinhaltet: Verzicht auf Zählerwechsel; Ernennung der Mini-PV-Anlage zu einer privilegierten Maßnahme, um keine Erlaubnis mehr einholen zu müssen; Verschlankung der Regularien in Hinblick auf die Anmeldung. Eine Entscheidung steht aus. Zudem kündigte auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Photovoltaik-Strategie 2023 an, dass Hürden für kleine Photovoltaikanlagen auf Balkonen abgebaut werden sollen.


Sonne aus dem Haus

So schön es ist, wenn die Sonne den ganzen Tag scheint, ist es mindestens genauso schön, wenn sich die eigenen vier Wände während der Sonnenmonate nicht zu stark aufheizen. Die folgenden stromlosen Tipps helfen dabei:  

  • Damit die Hitze draußen bleibt, hilft es oftmals schon, Jalousien und Rollläden geschlossen zu halten. Nach Angaben der Deutschen Energie-Agentur (dena) können außen angebrachte Markisen die Sonneneinstrahlung um bis zu 90 Prozent reduzieren. Hilfreich sind auch dunkle oder innen angebrachte Vorhänge. Lediglich Gardinen schützen kaum vor Wärme
  • Wenn es draußen heiß ist, ist es außerdem ratsam, morgens und abends zu lüften. Zu dieser Zeit ist es noch angenehm kühl. Bei Durchzug kann die aufgestaute Wärme übrigens noch besser entweichen. In mehrgeschossigen Wohnungen kann der Kamin-Effekt genutzt werden – dafür im Erdgeschoss und Dachgeschoss Fenster und Türen öffnen. Die kühle Luft strömt unten ein und durch die Dachfenster kann die Wärme entweichen.
  • Computer, Fernseher oder Stereoanlage erzeugen bei längeren Betriebszeiten Wärme. Unser Tipp: Elektrische Geräte, die nicht benötigt werden, vom Netz nehmen. Mit einer schaltbaren Steckdosenleiste können Sie gleich mehrere Wärmequellen ausschalten. Ein positiver Nebeneffekt macht sich auch auf der nächsten Stromrechnung bemerkbar.
  • Vielen Menschen fällt das Einschlafen in heißen Nächten schwer – die ideale Einschlaftemperatur beträgt rund 18 Grad, das Thermometer zeigt im Sommer häufig mehr an. Abhilfe schafft ein altes Hausmittel: Einfach eine Wärmflasche mit gekühltem Wasser befüllen und an die Arme oder Beine legen. Wer es noch kühler mag, legt seinen Schlafanzug bis es ins Bett geht ins Eisfach.
  • Pflanzen Sie Fassadenbegrünung. Diese hält die Außenwände schön kühl und verbessert die Luftqualität insgesamt. Obendrein sieht sie schön aus. Achten Sie hier bei der Auswahl der Pflanzen jedoch darauf, dass diese keine Bauschäden verursachen und lassen sich im Fachmarkt beraten.  
  • Wer langfristig die Wärme der Sonne draußen halten möchte, sollte bauliche Maßnahmen ergreifen und eine fachgerechte Dämmung des Hauses vornehmen.  

Extratipp: Läuft die Klimaanlage an 30 Tagen im Jahr für jeweils acht Stunden, verursacht sie ganze 56 Kilo CO2. Ein Ventilator kann eine Alternative sein. Denn er lässt sich auch ohne Genehmigung des Vermieters installieren und spart gegenüber der Klimaanlage deutlich Energie ein.  


Energiesparen bei Sonnenschein

Die Wärme der Sonne sollte sich im Idealfall nicht in den eigenen vier Wänden sammeln. Dennoch kann sie dabei helfen, Energie zu sparen. Angefangen am Morgen unter der Dusche, wo eine lauwarme Dusche Erfrischung bei heißen Temperaturen verspricht. Und das Ganze nicht nur für den Körper, sondern auch das Portemonnaie. Denn jedes Grad weniger spart Energie und entsprechende Kosten. Noch mehr einsparen lässt sich übrigens, wenn der Fön während der Sonnenmonate ausbleibt und Sie die Haare an der Luft trocknen lassen. An der Luft trocknen lässt sich im Sommer auch wunderbar die Wäsche. Da kann der Trockner getrost einige Monate ausgeschaltet bleiben. Und auch beim Waschen lässt sich leicht Energie sparen, wenn Sie auf den Öko-Waschgang setzen, denn der meiste Strom wird für das Erhitzen des Wassers verwendet. Fällt das weg, haben Sie automatisch einen geringeren Kostenpunkt. Gleiches gilt beim Geschirrspüler. Ein weiterer Pluspunkt: Das Gerät gibt weniger Wärme ab und die Räume erhitzen sich weniger. Apropos Wärme – die Heizkörper sind im Regelfall in den Sonnenmonaten ausgeschaltet, dennoch kann die Heizungsanlage unnötig Energie verbrauchen. Sofern Sie selbst Zugriff haben, schalten Sie die Anlage aus oder stellen sie auf Sommerbetrieb. Das spart einige unnötige kWh auf dem Stromzähler.  


Monatsvorsatz Juni

Ich nutze die Wärme für mich 
Um den Sonnenschein für mich zu nutzen, lasse ich diesen Monat Haare und Wäsche an der Luft trocknen. Zudem überprüfe ich ungenutzte Geräte , um Energie zu sparen und unnötige Hitzequellen auszuschalten. 

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