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Ratgeberthema im November

Heizen, aber richtig!

Der Winter steht vor der Tür und mit ihm eine neue Heizperiode. In diesem Jahr verbunden mit dem Appell, gemeinsam möglichst viel Energie einzusparen, da die Ressourcen begrenzt sind. In dieser schwierigen Zeit haben wir für Sie Tipps zusammengefasst, um die kalte Jahreszeit dennoch gut zu überstehen. Stöbern Sie durch unsere Vorschläge und entdecken Sie, wie Ihnen das Reinigen des Heizkörpers, das Umstellen der Möbel oder die Sonne dabei helfen Energie einzusparen.


Der Heizkörper - ein Freund und Helfer

Um Wärme in Haus und Wohnung zu bringen, ist er unverzichtbar: Der Heizkörper. Ganz in Weiß und dezent an der Wand angebracht, sorgt er im Laufe des Winters für ein wohliges Gefühl im eigenen Zuhause. Damit das so bleibt, gilt es auf Signale zu achten. Denn wenn Heizkörper gluckern und unterschiedlich warm werden, ist es Zeit, sie zu entlüften. Mit einem Entlüfterschlüssel lässt sich das einfach selbst erledigen. Dieser Dreh, den Sie im Idealfall vor jeder Heizperiode durchführen, bringt Ihnen eine Heizkostenersparnis von rund 1,5 Prozent. 

Noch mehr Energie und Kosten sparen Sie durch das (halb-)jährliche Reinigen des Heizkörpers von außen und innen. Abgelagerte Flusen und Staub sorgen dafür, dass die Leistung um bis zu 30 Prozent sinkt und Mehrkosten entstehen. Mit dem Beseitigen des Schmutzes vor und nach jeder Heizperiode beugen Sie dem ungewünschten Energiefraß vor.
  
Eine regelmäßige Wartung hilft ebenfalls. Das Entfernen von Verunreinigungen bereitet die Anlage optimal vor und beugt plötzlichen Ausfällen in der Heizperiode vor. Zudem werden Kosten vermieden, denn bereits die Ablagerung einer ein Millimeter hohen Rußschicht erhöht den Energieverbrauch um fünf Prozent. Die Ersparnisse gleichen in den meisten Fällen die Ausgaben für die Wartung aus. 

Welche Einstellungen am Thermostat helfen, um Energie einzusparen, haben wir Ihnen übersichtlich in unseren Heizspartipps zusammengestellt. 


Meine Wärme gehört zu mir

Einmal angenehm beheizt, gibt es zahlreiche Gewohnheiten und Kniffe, die dafür sorgen, dass die Wärme dortbleibt, wo sie hingehört – in Ihren vier Wänden. Das Schließen der Rollläden schafft beispielsweise ein dämmendes Luftpolster und senkt den Verlust bei älteren Fenstern um bis zu ein Drittel. Sogar bei modernen Fenstern verbessern Rollläden den Wärmeschutz. Ziehen Sie auch Vorhänge und Jalousien in kalten Nächten besser zu. Sie isolieren zusätzlich von innen und verringern den Wärmeschwund. Achten Sie jedoch darauf, die Heizung nicht zu verdecken. Vorhänge oder Möbel vor Heizkörpern verhindern, dass sich die warme Luft gut im Raum verteilt und verursachen so bis zu 15 Prozent mehr Heizkosten. 
 
Prüfen Sie zudem Türen und Fenster, denn durch Fugen kann Wärme schnell entweichen. Undichte Rahmen lassen sich mit Dichtungsbändern günstig isolieren. Bei Haustüren mit Spalt zur Türschwelle helfen Bürstendichtungen. Bis zu fünf Prozent Energieersparnis sind so drin. 
 
Eine ganz natürliche und dabei kostenfreie Heizquelle ist die Sonne: Vorhänge tagsüber auf, Sonnenstrahlen herein und die eingefangene Wärmestrahlung genießen. Besonders in südlich und südwestlich gelegenen Räumen können Sie an sonnigen Tagen auf diese Weise häufiger die Heizung ausgestellt lassen.  

Denken Sie auch daran regelmäßig frische Luft in die Räume zu lassen. Wer stoß- statt dauerlüftet, beugt Schimmel vor und spart Energie. Bei gekippten Fenstern wird kaum Luft ausgetauscht – stattdessen kühlen die umliegenden Wände aus. Besser: Mehrmals täglich für einige Minuten weit öffnen und für Durchzug sorgen. Elektrische Thermostate haben häufig eine Fenster-auf-Funktion und fahren die Leistung automatisch runter, klassischen Modelle drehen Sie am besten während des Querlüftens aus. Die Heizkosten sinken durch das richtige Lüften um bis zu 12,5 Prozent. 
 
Auch wenn es verlockend scheint – Vermeiden Sie in jedem Fall Heizlüfter. Die Geräte sind wahre Energiefresser. Ihr Einsatz beeinträchtigt die Energiesicherheit und sorgt zeitgleich für enorme Stromkosten.  


Neuer Anstrich für warme Gedanken

Neben allen Einstellungen am Heizkörper und den Kniffen rund um die Heizung, erreichen Sie auch durch Veränderungen in Ihren vier Wänden einiges. So beeinflussen Farben das Temperaturempfinden: Weiß, blau oder türkis gestrichene Räume geben vielen Menschen ein kälteres Gefühl als rot oder orange gehaltene Wände – dadurch drehen sie die Heizung automatisch auf. Wer schneller friert, streicht seine Wohnung demzufolge am besten in warmen Farbtönen. Und spart bei den Heizkosten. 

Aber auch die Anordnung der Möbel hat einen positiven Effekt auf den Energieverbrauch. Meiden Sie mit Sitzplätzen und Betten Außenwände, da Innenwände grundsätzlich höhere Temperaturen aufweisen. In schlecht isolierten Häusern sogar einige Grad. Noch wärmer wird es, wenn Sie die Möbel enger zusammenstellen. Idealerweise in der Nähe der Heizung, ohne diese zu verstellen. Bücherregale an den Wänden und Teppiche auf dem Fußboden isolieren zusätzlich.  

Um noch besser gegen Kälte gewappnet zu sein, verlassen Sie täglich das Haus und bewegen sich. Ob kurzer Spaziergang, eine Runde mit dem Rad oder ein Ausflug auf die Skipiste – mit Zeit an der frischen Luft geben Sie Ihrem Körper die Chance sich an niedrige Temperaturen zu gewöhnen. Und beim Heimkommen wirkt die Wohnung gleich viel wärmer.  

Zum eigenen Wohlbefinden trägt auch wintertaugliche Kleidung bei. Gegen frierende Füße gehen Sie am besten mit (selbst-) gestrickten Socken oder Hausschuhen vor. Naturmaterialien unterstützen ein angenehmes Körperklima. Besonders Wolle wirkt temperaturausgleichend und passt sich den Bedürfnissen des Körpers an. Vermeiden Sie in Bezug auf Kleidung in jedem Fall das Trocknen der Wäsche direkt vor dem Heizkörper. Durch die abgegebene Feuchtigkeit kühlt die Raumtemperatur ab und Schimmelgefahr entsteht. Nutzen Sie bei eisigen Temperaturen lieber den Balkon oder Garten. Der physikalische Prozess der Sublimierung sorgt für eine „Frosttrocknung“.   

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