Energiemarkt
Hintergründe
Erdgas
Wer verbraucht wie viel Erdgas?
Erdgasabsatz in Deutschland nach Verbrauchergruppen
Die Entwicklungen in der Gaswirtschaft waren 2024 gekennzeichnet durch das etwas niedrigere Preisniveau gegenüber dem Vorjahr, welches für eine höhere Nachfrage sorgte. Gedämpft wurde die Entwicklung von einer insgesamt milden Witterung während der Heizperiode.
Von den 819 Terrawattstunden, die 2024 an Erdgas verbraucht wurden, entfielen etwa 37 Prozent auf die Industrie und 31 Prozent auf die Haushalte. Insgesamt waren die Veränderungen der Anteile in den Verbrauchergruppen zwischen 2014 und 2024 eher gering.
(Quelle: BDEW; Stand 12/2024)
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Erdgasverbrauch im Haushalt
Aufteilung des Gasverbrauchs im Haushalt
- Ca. 1 % für das Kochen.
- 14 % für die Warmwasseraufbereitung. Dies ist jedoch auch sehr stark von Anzahl der Personen und des Verhaltens abhängig.
- 85 % für die Heizung, also für die Raumwärme.
Somit haben die Raumtemperatur und die Warmwassernutzung den größten Einfluss auf den Gasverbrauch und bieten einen großen Hebel für Einsparungen. Der Gasverbrauch hängt jedoch auch von ganz individuellen Faktoren ab:
- Wohnform
- Wohnfläche
- Anzahl der Personen
- Dämmung, Zustand Fenster, Türen
- Individuelles Heizverhalten
- Individuelle Warmwassernutzung
- Effiziente Heizung
Wie heizt Deutschland?
Deutschland setzt bei Wärme noch wesentlich auf Erdgas und Erdöl. Der Anteil der Erneuerbaren Energien ist gering, wächst aber stetig. Das heißt, die Wärmewende muss schnell erfolgen, um den Klimaschutz voranzubringen und die Unabhängigkeit Deutschlands von Energieimporten zu erlangen. Wärme ist einer der wirksamsten Hebel zum Gelingen der Energiewende. Für Neubauten und energetische Sanierungen wurde der vorgeschriebene Standard angehoben, auch was den Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmebereitstellung betrifft. Im Neubaubereich sollen hochgerechnet zwei Drittel der 2024 beantragten Wohnungsneubauten mit einer elektrischen Wärmepumpe ausgestattet werden. An zweiter Stelle folgen mit einem Anteil von 23 Prozent Wohnungsneubauten, die ans Fernwärmenetz angeschlossen werden sollen. Erdgas- oder Biomethanheizungen haben nur noch einen Anteil von gut 5 Prozent . Dies entspricht über 45 Prozent-Punkten weniger als noch vor 10 Jahren. Der Anteil von Holz- und Holzpelletsheizungen liegt bei knapp 3 Prozent , dieser Rückgang könnte auf das 2025 in Kraft tretende Kaminofenverbote zurückzuführen sein. Der Anteil von Stromheizungen (ohne Wärmepumpen) liegt bei 2 Prozent . Der Anteil von Heizöl im Neubaumarkt liegt nur noch bei 0,1Prozent und somit unter dem Anteil der mit Solarenergie beheizten Wohnungen von 0,5 Prozent .
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Fernwärme
Wer verbraucht wie viel Fernwärme?
Entwicklung der Fernwärmeverwendung
Der Fernwärmeverbrauch war 2024 geprägt von milden Temperaturen, einem leichten konjunkturellen Impuls in einigen Branchen und einem Zubau an fernwärmeversorgten Wohnungen, der jedoch geringer als in den Vorjahren ausfiel.
Von den 112 Terrawattstunden, die 2024 an Fernwärme verbraucht wurden, entfielen etwa 52 Prozent auf die Haushalte und 38 Prozent auf die Industrie. Bei allen Verbrauchsgruppen blieb die Abnahme gegenüber dem Vorjahr nahezu gleich.
(Quelle: BDEW; Stand 12/2024)
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Wie entsteht die Fernwärme?
Nettowärmeerzeugung nach Energieträgern in Deutschland
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland nach vorläufigen Zahlen 127 Mrd. kWh Wärme für die leitungsgebundene Wärmeversorgung erzeugt. Das entspricht einem Rückgang von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Energieträgermix änderte sich an einigen Stellen deutlich. Während es Rückgänge beim Einsatz von Steinund Braunkohle gab, konnte beim Erdgas ein Plus verzeichnet werden. Der Anteil Erneuerbarer Energien am Energieträgermix der Fernwärme wird nach ersten Abschätzungen durchschnittlich bei 19,3 Prozent und ist damit unverändert zum Vorjahr geblieben. Der Anteil von Wärme aus erneuerbaren Energien, aus unvermeidbarer Abwärme oder einer Kombination hieraus im Sinne des Wärmeplanungsgesetzes (WPG) an der jährlichen Nettowärmeerzeugung in Wärmenetzen lag im Jahr 2024 bei 32 Prozent und soll im bundesweiten Mittel ab dem 1. Januar 2030 50 Prozent betragen (Ziel nach § 2 Absatz 1 WPG)
(Quelle: BDEW; Stand 12/2024)
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Strom
Wer verbraucht wie viel Strom?
Stromverbrauch in Deutschland nach Verbrauchergruppen
Der Letztverbrauch von Strom belief sich 2024 nach ersten Daten auf 464 Mrd. kWh und stieg damit gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozent an. Der Zuwachs erfolgte dabei in allen Verbrauchssektoren. Mit Abstand größter Stromverbraucher war 2024 weiterhin die Industrie mit einem Anteil von 44 Prozent, gefolgt von den privaten Haushalten mit 29 Prozent. Der Anteil des GHD-Sektors betrug 24 Prozent, der des Verkehrssektors 3 Prozent. Insgesamt waren die Veränderungen der Anteile in den Verbrauchergruppen zwischen 2013 und 2023 eher gering.
(Quelle: BDEW; Stand 12/2024)
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Wie entsteht der Strom?
Bruttostromerzeugung nach Energieträgern in Deutschland
Die Stromerzeugung (Bruttostromerzeugung) in Deutschland nahm 2024 um 2,4 Prozent ab. Die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien stieg dabei jedoch deutlich gegenüber dem Vorjahr und mehr als 50 Prozent des erzeugten Stroms. Der Erzeugungsmix 2024 war von konjunkturellen Entwicklungen, Preiseffekten und Witterung geprägt. Hinzu kamen Ende März die Abschaltungen jener konventionellen Kraftwerke, die im Zuge der Energiekrise verzögert stillgelegt wurden oder wieder aus dem Markt heraus in die Reserven zurückkehrten (sog. Marktrückkehrer).
Die Windenergie war 2024 mit einer Stromerzeugung von insgesamt 141,7 Mrd. kWh der wichtigste Energieträger im deutschen Strommix, danach folgten die Braunkohle mit 79,0 Mrd. kWh und Erdgas mit 77,0 Mrd. kWh. Nur noch knapp dahinter folgt die Stromerzeugung aus Photovoltaik mit 72,0 Mrd. kWh.
(Quelle: BDEW; Stand 12/2024)
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